Ein CMS ist ein komplexes System, das mehrere Aufgaben gleichzeitig erfüllt. Anders als beispielsweise ein E-Mail-Server, dessen einzige Aufgabe darin besteht, E-Mail-Nachrichten von Absendern entgegenzunehmen und an die Empfänger weiterzuleiten, bedient CMS Fiona zahlreiche Redakteure, exportiert im Hintergrund die Inhalte, versorgt seine Suchmaschine mit aktuellen Daten und liefert (möglicherweise dynamisch erzeugte) Inhalte an die Website-Besucher aus – um nur die wichtigsten Aufgaben zu nennen.
Je nachdem, in welchem Umfang diese Aufgaben anfallen, und in welchem Maße sich deren Ausführung überschneidet, wird das zugrundeliegende Rechnersystem mehr oder weniger stark belastet. Im laufenden Betrieb des CMS beansprucht jede dieser Aufgaben eine unterschiedliche und sich im Verlauf ihrer Ausführung ändernde Mischung der verfügbaren Ressourcen.
Engpässe entstehen dann, wenn eine Ressource (RAM, Prozessorleistung, Datendurchsatz) nicht in der Menge verfügbar ist, die benötigt wird, um die anstehenden Aufgaben in dem gewünschten Zeitraum erledigen zu können. Diese Aussage mag trivial klingen, die fehlenden Ressourcen zu ermitteln und für Abhilfe zu sorgen, ist jedoch keineswegs trivial. Die folgenden Abschnitte sollen Ihnen dabei helfen.
Die redaktionelle Arbeit mit dem CMS, d.h. die Arbeit mit dem Content-Navigator, erzeugt normalerweise und im Vergleich beispielsweise zum Export oder zur Indizierung größerer Datenmengen keine erhebliche Last auf dem System. Vor allem lässt sich die Last nicht allein aus der Anzahl der gleichzeitig mit dem System arbeitenden Redakteure bestimmen. Vielmehr kommt es darauf an, welche Arbeiten die Redakteure durchführen und wie sie den Content Navigator verwenden:
Der Export ist ein Vorgang, bei dem Daten aus zahlreichen Quellen verarbeitet werden, um das Ergebnis – in der Regel ein Webdokument – zu erzeugen. Je aufwändiger diese Daten zu ermitteln sind, desto mehr Rechenleistung benötigt der Export. Die Prozessorlast wird in erster Linie durch die Abfragen und Anweisungen in den Layoutdateien verursacht:
systemExecute
-Prozeduren, Formatter oder Callbacks)
aufgerufen, um Daten, die nicht zu den Inhalten selbst gehören, zu
berechnen oder Feldwerte und Links in ein bestimmtes Format zu bringen.
Jeder Aufruf einer solchen Tcl-Prozedur kostet Rechenzeit. Insbesondere die
Manipulation von Links durch den Link-Callback kann den Export erheblich
verlangsamen, da dieser Callback für jeden Link in einem Dateiinhalt
aufgerufen wird.Laufen der Export durch die Template Engine und das Redaktionssystem auf dem gleichen Rechner, so verlängern sich bei hoher Last die Reaktionszeiten des Systems; die Redakteure müssen länger warten, bis GUI- oder Vorschauseiten vollständig aufgebaut sind.
Das Live-System benötigt nicht viel Rechenleistung, sofern hauptsächlich statische Inhalte ausgeliefert werden.
Die dynamische Erzeugung von Inhalten, beispielsweise mit PHP oder Java, oder die intensive Nutzung von Portlets verlangen jedoch Prozessorleistung, ebenso die Verschlüsselung von Webseiten (d.h. die Nutzung von SSL) und ein hohes Aufkommen an Suchanfragen.
Der Bedarf des Live-System an Netzwerkbandbreite hängt im Wesentlichen von der Anzahl der von außen kommenden Requests und der Menge der dabei zu liefernden Daten ab. Bei hohem Bedarf sinkt die für andere Aufgaben (wie beispielsweise die Übertragung der exportierten Seiten auf den Live-Server) zur Verfügung stehende Bandbreite.
Lesen Sie im nächsten Abschnitt, wie Sie die vorhandenen Ressourcen besser nutzen können.